Konstruktiver Glasbau - Werkstoffkennwerte

Glas ist ein spröder Werkstoff, dessen mechanische Beanspruchbarkeit über die Oberflächenzugfestigkeit definiert wird. Diese ist für bautechnische Nachweise mit statistischen Kennwerten zu beschreiben. In Werkstoffprüfungen werden klassisch die Einflüsse von eingeprägten Vorspannungen und Oberflächendefekten (Kratzer) unter einer definierten Dehnrate (2 N/mm²s) erfasst. Charakteristische Fraktilwerte mit einer zugehörigen Aussagewahrscheinlichkeit werden aus angepassten Verteilungsfunktionen (hier logarithmische Normalverteilung) gewonnen. Für besonders kurzzeitige Belastungen wie Anprall oder Explosionsdruckwellen ist die hohe Dehnrate ein dominanter Einflussfaktor, der noch wenig erforscht ist.