Architektur, Raum und Gesellschaft

Das Arbeitsgebiet Architektur, Raum und Gesellschaft beschäftigt sich mit den komplexen Netzwerken und sozialen Beziehungen von Architektur sowie den Methoden der Sichtbarmachung ihrer Produktions- und Transformationsprozesse im Alltag. Dabei geht es immer auch darum, ein starres objektorientiertes Architekturdenken herauszufordern und häufig anonymisierte Gruppen wie etwa die Nutzer*innen von Gebäuden als individuelle Raumschaffende sichtbar zu machen.

 

Team

 

Prof. Dr. Sabine Hansmann | Vertretungsprofessorin
E-Mail: sabine.hansmann(at)hcu-hamburg.de

Marieke Behne | Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail: marieke.behne(at)hcu-hamburg.de

Alisa Uhrig | Wissenschaftliche Mitarbeiterin
E-Mail: alisa.uhrig(at)hcu-hamburg.de

Angela Franke | Wissenschaftliche Hilfskraft
E-Mail: angela.franke(at)hcu-hamburg.de

Patricia Seegmüller | Tutorin, studentische Hilfskraft
E-Mail: kristine.seegmueller(at)hcu-hamburg.de

Miles Tardieu | Studentische Hilfskraft
E-Mail: miles.tardieu(at)hcu-hamburg.de

Aktuelles

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte wissen-schaftliche Netzwerk Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau:
Interdisziplinäre Theorien und Methoden (WAS) 
ist gestartet.
Die Mitglieder widmen sich in den nächsten drei Jahren der Definitionsarbeit zur Präzisierung der Wirkungsfelder von architektonischen und städtebaulichen Planungen sowie der dafür produktiv zu machenden Forschungsmethoden und -theorien.
Mehr zu unserer Arbeit hier.

 

Forschung

HOOU-Projekt „Material Networks“

Besonders in den vergangenen 60 Jahren hat sich ein fundamentaler Wandel in der Beziehung von Mensch und Natur vollzogen. Die Architektur hat hierbei eine tragende Rolle gespielt. Der Bau und Betrieb von Gebäuden verursacht in Deutschland ca. 40% des CO2-Austoßes, 52% unseres Müllaufkommens und verbraucht 90% der mineralischen, nicht nachwachsenden Rohstoffe in der Baustoffproduktion. Der immense Energieverbrauch und hohe CO2-Emissionen von Gebäuden, Baustellenabfälle und nicht-recycelbarer Bauschutt, aber auch zunehmende soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Spaltungen erfordern ein grundsätzliches Umdenken im Bauwesen und der Architektur. Der Aufklärung und auch der Tradition der Moderne folgend, trennen wir in unserer Vorstellung Mensch und Natur, Natur und Kultur. Doch scheint diese kategorische Trennung fraglich, wenn wir uns die komplexen Verstrickungen von Mensch und Natur in Zeiten des Anthropozäns vor Augen führen. Als Architekt*innen machen wir Natur mit unseren alltäglichen entwerferischen Entscheidungen. Alle bauenden Aktivitäten haben Auswirkungen in der direkten Nachbarschaft lokal ebenso wie im Erdsystem global. Während uns in vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens unsere komplizierten Beziehungen etwa mit der Kleidungsindustrie in Bangladesch bewusst sind, ist uns die Verflochtenheit unserer Bauindustrie etwa im Zuge des Kalk- oder Sandabbaus weniger bekannt. Doch ist vor dem Hintergrund des Klimanotstandes ein eben solches Bewusstsein dringend notwendig, um Verantwortung für unser raumplanendes Handeln übernehmen zu können.

Material Networks ist ein interdisziplinär forschendes Lehrprojekt und online Archiv, das spielerisch, politisch und mit präzisem Blick anhand kleiner, aber nach wissenschaftlichen Standards recherchierter Erzählungen unsere komplexen, meist unsichtbaren sozio-ökologischen Verstrickungen im Alltag der Dinge / Materialien / Ressourcen, mit denen wir bauen, nachverfolgt, sichtbar macht und Anreize zum Umdenken bietet.

Die auf der Hamburger Open Online University, kurz „HOOU“, bereitgestellte Open Access Ressource dient einerseits Studierenden, Lehrenden und Praktizierenden im Bereich der Architektur im Speziellen und allen planenden Disziplinen im Allgemeinen – wie auch einer breiteren, ökologisch interessierten Öffentlichkeit – als Informationsmedium. Aufgrund der Breite der Material Geschichten, die Einblicke in unseren Ressourcenhaushalt geben und immer auch aus dem Leben anderer Menschen und Spezies erzählen, sind darüber hinaus vielfältige Anknüpfungspunkte für die unterschiedlichsten Disziplinen und Interessenbereiche geboten.


Projektstart: Februar 2022

Kontakt

Prof. Dr. Sabine Hansmann

HafenCity Universität Hamburg
Studio 3.111.2

Tel.: +49 (0)40 42827-5366
sabine.hansmann(at)hcu-hamburg.de

Sprechstunde in der Vorlesungszeit:
Mittwoch 11–12 Uhr
(nach Anmeldung per Email)