09.05.2022 - Kim Förster

Am 09.05.2022 um 12:15 Uhr legte Kim Förster im Rahmen eines Gastvortrags im Seminar „Material Geschichten“ von Prof. Sabine Hansmann (Architektur, Raum und Gesellschaft), der auch live via Zoom übertragen wurde, seine grundlegenden Überlegungen zu einer globalen Geschichte des Zements dar. Darin befasste er sich exemplarisch mit zeitgenössischen Herausforderungen einer Umwelt-, Material- und Energiegeschichte der Architektur, um die Vergangenheit, Gegenwart und unentschiedene Zukunft des Zements – insofern es eine solche denn gibt – in den Blick zu nehmen. Bei den drei Erzählungen handelte es sich um: (1) eine historisch-kritische Untersuchung des Brennofens im modernen Zementwerk, welche die Vorteile und Risiken des industriellen Prozesses aufzeigt, der einer extraktiven Architekturhaltung zugrunde liegt; (2) eine Architekturkritik zu einem aktuellen Pilot- und Demonstrationsprojekt, welche die Probleme und Handlungsmöglichkeiten artikuliert, die von verschiedenen Interessengruppen in Bezug auf zeitgenössische Urbanisierungsprozesse identifiziert wurden; (3) und eine Zukunftssicht auf den rekultivierten Steinbruch, welche die landschaftsarchitektonische Praxis der ökologischen Gestaltung im lokalen Kontext veranschaulicht und darüber hinaus mögliche Wege für eine Gestaltung und Politik des planetarischen Überlebens aufzeigt. 

 

Kim Förster (1973) ist Architekturhistoriker und Autor. Er forscht und lehrt an der University of Manchester. Von ihm erscheinen 2022 Aufsätze zu Zement in: Werk, Bauen und Wohnen, Beyond Concrete. Strategien für eine postfossile Baukultur (Triest Verlag, Zürich), e-flux Architecture: Accumulations, und Elemental Solarities (punctum books, Goleta).