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Summer School in Tansania: Bekämpfung von Plastikmüll in Daressalam

Die Verschmutzung durch Plastik ist eine der dringendsten Umweltprobleme, mit denen Küstenstädte heute konfrontiert sind. In Daressalam, einem der am schnellsten wachsenden urbanen Zentren Ostafrikas, überlastet Plastikmüll die Infrastruktur, verstopft die Kanalisation und trägt zur starken Verschmutzung des Indischen Ozeans bei. Dies schadet nicht nur den Meeresökosystemen, sondern stellt auch ein ernstes Risiko für die öffentliche Gesundheit und die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung dar.

Bild: Siddharth Agarwal

Im September diesen Jahres werden fünf Masterstudierende der HafenCity Universität Hamburg nach Daressalam reisen, um gemeinsam mit 20 Studierenden aus Tansania an einer fünftägigen Summer School mit dem Titel „Unpacking the Plastic Waste Problem in Dar es Salaam” (Das Problem des Plastikmülls in Daressalam entschlüsseln) teilzunehmen. Das Programm bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Plastikmüllkrise vor Ort zu untersuchen und nachhaltige Lösungen zu erforschen.

Die Summer School findet vom 15. bis 19. September 2025 an der Ardhi University in Daressalam statt und basiert auf einem Co-Learning-Format, das den Beitrag der Studierenden und den Austausch unter Gleichaltrigen in den Vordergrund stellt. Neben Vorträgen von lokalen und internationalen Experten werden die Studierenden Fallstudien präsentieren, an Gruppendiskussionen teilnehmen und sich mit Stakeholdern treffen. Das Programm umfasst auch Besichtigungen vor Ort und Gruppenaufgaben, um ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen zu erlangen und Lösungen für die Kunststoffabfallwirtschaft zu entwickeln.

Die Summer School wird im Rahmen des Projekts „Dar Safi, Bahari Safi“ an der HafenCity Universität organisiert. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderte Projekt ist eine Partnerschaft zwischen der HafenCity Universität Hamburg (Deutschland), der Ardhi University (Tansania), UN-Habitat (Kenia), der Bremen Overseas Research and Development Association-Tanzania (Tansania) und SweepSmart (Niederlande). Mit drei Hauptsäulen – Politikreform, Infrastrukturentwicklung und Kapazitätsaufbau – zielt das Projekt darauf ab, die Menge an Plastikmüll, die in den Indischen Ozean gelangt, durch die Stärkung des Abfallwirtschaftssystems in Daressalam zu reduzieren. Die Sommerschule leistet einen direkten Beitrag zum Kapazitätsaufbau, indem sie junge Wissenschaftler in praxisorientiertes Lernen und Systemdenken einbindet.

Durch dieses vertiefende Programm erhalten die Studierenden ein ganzheitliches Verständnis für das Problem des Plastikmülls im städtischen Kontext. Sie lernen, die Wertschöpfungskette von Plastikmüll zu beschreiben und zu analysieren, von der Produktion und dem Verbrauch bis hin zur Sammlung, Verarbeitung und Entsorgung. Außerdem setzen sie sich mit institutionellen und politischen Herausforderungen sowie den sozioökonomischen Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf verschiedene Gemeinschaften auseinander. Vor allem aber ermutigt das Programm die Studierenden, kritisch zu denken, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und integrative, langfristige Lösungen vorzuschlagen, die sowohl auf den lokalen Gegebenheiten als auch auf Nachhaltigkeitszielen basieren.