Das Forschungsvorhaben "VON GRAU ZU GRÜN - Lineare Infrastrukturlandschaften als Freiräume für die Stadt im Klimawandel (LILAS)" untersucht, wie sich lineare, "graue" Infrastrukturräume - Verkehrstrassen, Hochwasserschutzanlagen, Kanalisation, kanalisierte Gewässer, etc. - in grüne, urbane Freiräume verwandeln lassen. Die Idee dahinter: Eine grüne, vernetze Infrastruktur könnte sich wie ein feinverzweigtes Adersystem durch die Stadt ziehen und angesichts der Auswirkungen des Klimawandels und wachsender, sich verdichtender Metropolen zusätzliche grüne Freiräume als urbane Lebensräume schaffen. Ziel des Forschungsverbundes ist es, bestehende Potenziale und Instrumente der Transformation linearer Infrastrukturräume transdisziplinär zu erforschen und zu erproben.
"Unter Einbeziehung lokaler und internationaler Fallbeispiele sowie in Kooperation mit Hamburger Akteuren wollen wir mögliche Strategien von der Ebene der Gesamtstadt bis zur konkreten Projektumsetzung aufzeigen," erläutert Prof. Antje Stokman. Der Einsatz neuer, an den Klimawandel angepasster Baumaterialien sowie grüner Technologien werde weiter an Bedeutung gewinnen. "Wir werden an der HCU ein Urban Green Lab aufbauen, um unsere fächerübergreifende Zusammenarbeit im Bereich des klimaangepassten Planens und Bauens weiter zu stärken", so Stokman.
Ebenfalls mit der Stadt der Zukunft, aus ganz anderer Perspektive, befasst sich das Forschungsvorhaben "Partizipation - kollaborativ und multimedial (PaKOMM)". Hier stehen neue, verbesserte Möglichkeiten der digitalen Bürgerbeteiligung im Zentrum. Insbesondere in der Stadtplanung haben sich kollaborative Partizipationsprozesse längst als sinnvolles Format demokratischer Gesellschaften etabliert. Bestehende Technologien lassen jedoch nur den isolierten Einsatz der jeweiligen raumzeitlichen Daten etwa in Form von thematischen Karten, Diagrammen, Luftbildern, Videos oder Animationen zu. Auf Grundlage der an der HCU vorhandenen, interdisziplinären Expertise sollen nun neue anwendungsspezifische und integrative Lösungen entwickelt werden.
"Wir möchten auch Mixed-Reality-Techniken oder Gamification-Elemente einsetzen, um einen deutlichen Mehrwert im Partizipationsprozess zu ermöglichen. Langfristig wollen wir mit unserer Forschung zu effektiveren und effizienteren Entscheidungen beitragen", erläutert Prof. Jochen Schiewe.