Beim "Mikro-Hub" handelt es sich um eine kleine, stadtteilbezogene Logistikeinheit, die für die Endkundendistribution genutzt wird. Mikro-Hubs werden in der Regel nur einmal am Tag durch größere Fahrzeuge beliefert. Die Weiterverteilung der Pakete aus diesen Einheiten an die Endkunden erfolgt zu Fuß, mit dem Lastenfahrrad oder einem anderen geeigneten elektro-mobilisierten Kleinfahrzeug. Dadurch kommt Mikro-Hubs eine besondere Bedeutung bei der Entlastung der Verkehrsströme und der Reduzierung der Emissionen aus dem Lieferverkehr zu.
Der im Rahmen von "MOVE21" zu entwickelnde Mikro-Hub soll neben Logistik- auch Mobilitätsangebote integrieren und darüber hinaus weitere Mehrwerte bieten, beispielsweise als Treffpunkt für die Einwohnerinnen und Einwohner des Quartiers. Zudem wird im Rahmen des Projekts bereits der Verkehr zwischen verschiedenen Mikro-Hubs in den Blick genommen, um in Zukunft ein Netz dieser Einheiten nutzen zu können.
Drängende Zukunftsfragen durch nachhaltige Mobilität beantworten
Prof. Dr. Gesa Ziemer, Direktorin CityScienceLab, HafenCity Universität Hamburg: "MOVE21 ist an der HCU genau richtig angesiedelt. Unsere Forscher:innen freuen sich darauf, gemeinsam mit dem internationalen Konsortium in den Living Labs zukunftsfähige Modelle für unserer Städte zu entwickeln. Drängenden Zukunftsfragen wie zum Beispiel nachhaltige Mobilität und Logistik können nur im Austausch zwischen Expert:innen und der Öffentlichkeit beantwortet werden."
MOVE21 in Hamburg
Projektpartner sind neben der HCU, die Stadt Hamburg (Senatskanzlei), die Behörde für Wirtschaft und Innovation, das Bezirksamt Altona und die Deutsche Bahn (DB Station & Service AG / Smart City). An der HCU wird das Projekt im CityScienceLab und im Fachbereich Digital City Science (Prof. Dr. Jörg Noennig) erforscht.
Hintergrundinformationen MOVE21
Das Projekt MOVE21 wird im Rahmen des EU-Förderprogramms HORIZON 2020 gefördert, ist im Mai 2021 gestartet und läuft bis April 2025. In den kommenden vier Jahren wird Hamburg hierzu gemeinsam mit den Städten Oslo und Göteborg sowie weiteren lokalen und europäischen Partnern innovative integrierte Lösungen in den Bereichen Logistik und Mobilität erproben. Dabei werden neben neuen technologischen Lösungen auch verbesserte Formen der Zusammenarbeit, neue Geschäftsmodelle und positive Beiträge zum sozialen Zusammenhalt angestrebt.
Die in den Pilotstädten Hamburg, Oslo und Göteborg entwickelten und umgesetzten Maßnahmen sollen zum einen konkrete Beiträge zur Emissionsminderung leisten und zum anderen durch das Aufzeigen marktreifer Lösungen und verbesserter Prozesse als Inspiration für andere europäische Städte dienen, denn etwa ein Drittel aller Klima-Emissionen in Europa entfallen derzeit auf den Transportsektor. Zu den beteiligten Städten gehören neben Hamburg auch Oslo, Göteborg, München, Bologna und Rom.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.