Ausgangssituation
Städtische Infrastruktur ist häufig ungeeignet für die Bedürfnisse pflegender Sorgearbeiter:innen. Die Erfassung entsprechender Hemmnisse soll die Sichtbarkeit der Probleme erhöhen und bestenfalls Planer:innen helfen, diese Bedürfnisse in der Zukunft besser berücksichtigen zu können. Mit dem FairCare Verkehr Tool können diese Barrieren erfasst und analysierbar gemacht werden.
Interaktiver Beteiligungsprozess durch Tool
Mit dem Tool können Einträge in einem digitalen Stadtplan angelegt werden. Dafür stehen drei Zeichenwerkzeuge zur Verfügung: für Punkte, Flächen und Linien. Die Einträge sollten möglichst genau beschrieben und können mit Text- und Audiokommentaren sowie mit Fotos versehen werden. Die digitalen Einträge können bis zum 31. August 2022 vorgenommen werden.
So können bauliche Barrieren und sonstige Hindernisse in der Stadt eintragen und erläutert werden. Dasselbe gilt für vorbildliche Lösungen oder weitere Lösungsvorschläge. Ein kurzes Video zeigt, wie das geht.
Präsentation am „Aktionstag Demenz“
Die gesammelten Daten sind pseudonymisiert und werden am „Aktionstag Demenz“ am 24. September präsentiert. Die Aktion ist eine Kooperation zwischen der Allianz pflegende Angehörige –Interessengemeinschaft und Selbsthilfe e.V. (AllipA) und dem CityScienceLab (CSL). Zusammen wurden bereits am Rathausmarkt und Jungfernstieg erste Datensätze eingetragen und das Tool getestet, wie hier zu sehen ist.
Mobilitätsbarrieren von unbezahlten Sorgearbeiter:innen dienen als ein konkreter Anwendungsfall, der zusammen mit der AllipA untersucht wird. Alle Informationen auf einen Blick gibt es auch hier.
Projekt als Realexperiment
Das gemeinsame Sammeln von Daten ist als Realexperiment angelegt und Teil eines Forschungsprojekts. Das CSL erforscht für das Projekt „Connected Urban Twins – Urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge für Integrierte Stadtentwicklung“ (CUT) die Nutzung digitaler Werkzeuge zur Abbildung sozio-ökologisch-technischer Zusammenhänge in urbanen Zwillingen.
Das Kooperationsprojekt „CUT" der Städte Hamburg, Leipzig und München ist 2021 gestartet. In der fünfjährigen Projektlaufzeit treiben die drei Partnerstädte gemeinsam die Entwicklung Digitaler Zwillinge für Städte und Kommunen voran. Das interdisziplinäre Projektteam schafft gemeinsame Standards, die in Zukunft in den Metropolregionen und anderen Städten angewendet werden können.