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Moin an der HCU! Vorstellung von Prof. Dr.-Ing. Tim Pucker (Professur Geotechnik)

Seit 2022 verstärkt Tim Pucker die HCU als Professor und bietet Lehre in den Bereichen Geotechnik, Wasserwesen und Konstruktionen des Spezialtiefbaus an. Lesen Sie hier ein kurzes Interview

Nach seinem Studium in Bauingenieurwesen und der anschließenden Promotion im selben Fach an der TU Hamburg-Harburg war Tim Pucker in der Wirtschaft für mehrere Unternehmen als Ingenieur und Berater tätig. Seit 2022 verstärkt er unsere Universität als Professor für Geotechnik und bietet Lehre in den Bereichen Geotechnik, Wasserwesen und Konstruktionen des Spezialtiefbaus an.
 

Drei Fragen an Professor Pucker

Für eine kurze Vorstellung beantwortete er uns drei schnelle Fragen zu seiner Forschungs- und Lehrarbeit.

Für welche Ihrer Themen möchten Sie Ihre Studierenden besonders begeistern? Was ist das Spannende an Ihrem Arbeitsgebiet?

Ich möchte die Studierenden gerne für das Materialverhalten von Böden und dessen Abbildung in numerischen Simulationen begeistern. Dabei trifft die hohe Präzision moderner Berechnungsmethoden auf die Inhomogenität des Baugrunds und der damit verbundenen Unschärfe bei dessen Beschreibung. In der Geotechnik können wir uns den Baugrund nicht aussuchen und müssen mit dem Material arbeiten, das auf der Baustelle vorliegt. Dennoch sind häufig präzise Prognosen zur Standsicherheit oder Verformungen erforderlich, beispielsweise der Setzungen von Brücken oder Gebäuden.

Die Themenfelder Digitalisierung und Klima sind fachübergreifende besondere Schwerpunktbereiche der HafenCity Universität. Wo gibt es dazu in Ihrem Fachgebiet Schnittstellen?

In der Geotechnik werden häufig temporäre Bauwerke errichtet, die für das finale Bauwerk keine oder eine stark untergeordnete Funktion haben. Das sind beispielsweise Baugruben, die nach Fertigstellung des Gebäudes bzw. dessen Untergeschossen, nicht mehr notwendig sind. Hier gibt es enormes Entwicklungspotential für nachhaltigere Lösungen. Weiterhin beschäftige ich mich viel mit den Gründungen von Offshore-Windenergieanlagen. Die Offshore-Windenergie ist ein signifikanter Bestandteil der Energiewende und der damit verbundenen Reduktion klimaschädlicher Emissionen. Die Nutzung digitaler Zwillinge in diesem Bereich ermöglicht uns ein tieferes Verständnis für das tatsächliche Tragverhalten der Strukturen und eine stetige Weiterentwicklung unserer Bemessungsmethoden.

In welchen anderen Fachbereich der HafenCity Universität würden Sie gerne Einblicke erhalten und warum?

Ich würde gerne einen Einblick in den Fachbereich der Architektur erhalten. Das Zusammenspiel zwischen Architektur und Bauingenieurwesen ist essentiell für die erfolgreiche Realisierung von Bauwerken. Die Architektur bestimmt den täglichen Raum in dem wir uns bewegen, während die Leistung des Bauingenieurs häufig im Verborgenen bleibt. Ich denke, dass vor allem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein gemeinsames Umdenken erforderlich ist. Nehmen wir das o.g. Beispiel der Baugrube, die nur ein temporäres Bauwerk darstellt. Der Bauingenieur kann diese optimieren oder alternative Lösungen entwickeln. Die grundsätzliche Frage, ob nicht nachhaltigere Konzepte ohne Tiefgeschosse (Tiefgaragen etc.) sinnvoll sind, ist jedoch eine interdisziplinäre Aufgabe, die ein Bauingenieur nicht alleine beantworten kann.

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