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Kreislaufwirtschaft: Studierende bauen Biogasanlage für Wilhelmsburg

HCU-Studierende probierten sich in der in zweiwöchigen Summer School „Urban Cycles“ (16.-29. August) auf dem Gelände der Zinnwerke in Hamburg-Wilhelmsburg in der Kreislaufwirtschaft. Es entsteht eine Anlage zur Biogaserzeugung, die durch die Anwohnerinnen und Anwohner vor Ort genutzt werden soll. Als Schirmherr fungiert Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan.

Bild: Copyright: HCU Hamburg

Mit dem Bau einer Biogasanlage erforschten die Studierenden der HCU zusammen mit Studierenden anderer Hochschulen sowie Schülerinnen und Schülern, wie nachhaltige Kreislaufwirtschaft im urbanen Raum funktionieren kann. Die vermeintlichen Abfälle aus der Lebensmittelproduktion werden als Rohstoffe für die Produktion von Biogas benutzt, das wiederum zum Kochen verwendet werden kann.

Kreislaufwirtschaft als unterschätzter Klimafaktor

Die Biogasanlage wird ausschließlich aus wiederverwendeten Materialien gebaut, um der Idee des Kreislaufs auch hier treu zu bleiben. In der Vorbereitung wurden Restmaterialien und ausrangierte Baustoffe unter anderem aus Abbruchhäusern zur Wiederverwertung in der Anlage eingesetzt.

Die Anlage soll den Nutzerinnen und Nutzern als Werkzeug zur aktiven Gestaltung ihrer unmittelbaren urbanen Umgebung dienen. Hierbei sind vor allem folgende Fragen von Bedeutung: Welche bauliche Gestalt kann eine Biogasanlage im urbanen Raum annehmen? Wie wird eine zukunftsfähige Infrastruktur häuslich? Welche zusätzlichen Nutzungen können mit und an der Anlage entstehen?

Zum Abschluss der Summer School wurde ein Richtfest gefeiert und die Anlage wird in den nächsten Wochen fertig gestellt werden, sowohl der Bau als auch die Technik.

Nachhaltigkeit: In urbanen Kreisläufen denken

Prof. Matthias Ballestrem: "Bei diesem Projekt geht es uns darum, Kreislaufwirtschaft in der unmittelbaren Nachbarschaft sichtbar und greifbar zu machen. Wir wollen damit experimentieren, wie und ob der Umgang mit unseren Abfällen und deren Wiederverwendung zu einem Rahmen für sozialen Austausch werden kann. Das kann Architektur dadurch unterstützen, dass es den Ort der Biogasanlage als öffentlichen Ort sichtbar, zugänglich und attraktiv macht."

Die Summer School wurde an der HCU im Fachbereich Architektur von Prof. Matthias Ballestrem (Architektur und Experimentelles Entwerfen), Tim Simon-Meyer und Johanna Schmeißer betreut.

International und interdisziplinär

An der interdisziplinären Summer School nahmen neben HCU-Studierenden, auch Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), der Technischen Universität Hamburg (TU Hamburg), der Universidade Autónoma de Lisboa (UAL), der Stadtteilschule Wilhelmsburg und Expertinnen und Experten der urbanen Kreislaufwirtschaft und lokale Akteure teil und traten miteinander in Aktion. Die Studierenden kommen aus verschiedenen Studiengängen wie u.a. aus Architektur, Abwasserwirtschaft und Wirtschaftsingenieurswesen.

Mehr Eindrücke der zweiwöchigen Summer School gibt es auf dem Instagram-Kanal des Fachgebiets. Das Projekt wird u.a. durch die Sto-Stiftung und waterfront e.V., dem Förderverein der HCU, gefördert.