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Wie mit „MICADO“ Ankommensprozesse von Migranten vereinfacht werden können

HCU-Forschende im Bereich „Digital City Science“ entwickeln eine innovative IT-Lösung, die Migrantinnen und Migranten während des Ankommens- und Integrationsprozesses in einer neuen Stadt unterstützt.

Migration ist heute Teil der urbanen Realität

Städte und Kommunen stehen vor den Herausforderungen Ankommensprozesse auf eine Weise zu gestalten, die positive Effekte von Migration herausstellt und unterstützt. Durch den Einsatz neuer digitaler Technologien und von Daten und mithilfe leicht zugänglicher audiovisueller Oberflächen bietet „MICADO“ eine technische Lösung, um Ankommens- und Teilhabeprozesse effizienter zu gestalten. „MICADO“ steht für „Migrant Integration Cockpits and Dashboards“.

Hamburg als Lead und Pilotierungsstadt

Die Professur „Digital City Science“ an der HCU leitet ein Konsortium aus fünfzehn Projektpartnern aus fünf EU-Ländern (Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, Österreich). Das entwickelte Tool wurde in allen vier Pilotierungsstädten (Hamburg, Antwerpen, Bologna, Madrid) in lokalen Teams aufgebaut, die aus einem wissenschaftlichen, einem technischen und einem städtischen Partner bestehen. Für Hamburg sind dies neben der HCU, die Senatskanzlei, der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) sowie das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI).

Einsatz neuer Technologien der Datenanalyse und Datenintegration

Mit der digitalen Anwendung wird die Kommunikation zwischen den drei wichtigsten Stakeholdergruppen erleichtert: Mitarbeitende der für Migrations- und Integrationsprozesse relevanten Behörden, Vertreter:innen von Nichtregierungsorganisationen und Initiativen, die Unterstützungsangebote liefern und die neuen Bürger:innen selbst sollen so einfacher in einen Austausch treten.

Die nutzerorientierten Daten-Dienste fokussieren die vier Bereiche Arbeit, Bildung, Wohnen und Gesundheit. Sowohl in Schritt-für-Schritt-Anleitungen als auch in kurzen Artikeln werden relevante Informationen – etwa zur Beantragung einer Gesundheitskarte oder über Wissenswertes während der Wohnungssuche zur Verfügung gestellt. In einem Glossar werden einzelne Begriffe zusätzlich erklärt. Die Inhalte werden neben Deutsch auch in Englisch, Arabisch und Dari angezeigt.

Finale Pilotierungsphase und langfristige Anwendungsszenarien  

Das durch EU-Mittel des „Horizon 2020 Förderprogramm“ finanzierte Projekt läuft insgesamt dreieinhalb Jahre und startet jetzt in seine Endphase. In dieser letzten Projektphase wird die Anwendung von einer größeren Gruppe an späteren Nutzer:innen geprüft. Interessierte können sich dafür über micado(at)hcu-hamburg.de beim Projektteam melden.

Prof. Dr. Jörg Noennig, Projektleiter und Professur Digital City Science: „Wir freuen uns, dass aus MICADO inzwischen ein funktionsfähiges System entstanden ist, dass wir in den letzten Monaten in unseren europäischen Partnerstädten erstmalig im Realbetrieb einsetzen und testen konnten - mit Erfolg! Wir sind zuversichtlich, dass aus dem guten Zusammenspiel der Hamburger Beteiligten bald eine Lösung für unsere Stadt bereitstehen wird, welche die Integrationsprozesse in Zukunft sehr effektiv unterstützen wird.“