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Bund fördert den Aufbau des Hamburg Wireless Innovation Competence Center (HAWICC) an der HCU Hamburg mit 25 Millionen Euro

Unter Federführung von Jörg Müller-Lietzkow, des Präsidenten der HafenCity Universität, soll auf dem Hamburger Grasbrook ab 2021 der Hamburg Wireless Innovation Competence Center (HAWICC) entstehen. Der Bund unterstützt den Aufbau des Innovationszentrums für smarte Infrastrukturen und Mobilität mit 25 Millionen Euro. Das HAWICC soll einer von drei bundesweiten Standorten des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geplanten „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ werden und maßgeblich zu Grundlagenforschung und Technologietransfer im Bereich der kabellosen Digitaltechnologien beitragen.

Setzen sich für das Hamburg Wireless Innovation Competence Center ein: Portraits von MdB Rüdiger Kruse und HCU-Präsident Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow

Bild: FL. Salazar, Bertold Fabricius

Mobilität und kabellose Digitaltechnologien bestimmen schon heute große Teile der Wirtschaft, zum Beispiel im Rahmen von Industrie 4.0, und werden auch den Alltag von Bürgerinnen und Bürgern weiterhin stark zunehmend prägen. Bekannte Stichworte sind etwa das autonome Fahren, eine smarte Verkehrssteuerung, die 5G-Technologie oder das Internet of Things (IoT). Passend zum parallel stattfindenden Digitalgipfel der Bundesregierung präsentierten Rüdiger Kruse, Hamburger MdB, und Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow gestern erstmals öffentlich ihre Pläne für den neuen Innovationsstandort im Rahmen einer bundesweiten digitalen Pressekonferenz. „Mit dem Fördervorlumen in Höhe von 25 Millionen Euro für die Jahre 2021-2024 hat der Bund eine hervorragende Startbasis geschaffen, das HAWICC zu einem Vorzeigezentrum und Leuchtturmprojekt zu machen. Nun hoffen wir und das ist auch der Wunsch des Bundes, dass auch die Freie und Hansestadt Hamburg sich aktiv mit entsprechenden Mittel einbringt,“ sagt Kruse.

Das HAWICC soll sowohl im Bereich der Hardware- als auch der Softwareentwicklung forschen, neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickeln sowie Fragen der Datensicherheit und Cybersecurity behandeln. Wireless Technologies verbänden Energiesysteme, Gebäude und Industriestrukturen, bestimmten die Mobilität der Zukunft und die digitale Infrastruktur in den Smart Cities, so Müller-Lietzkow. Sie seien zunehmend das digitale Skelett der Städte. „Diese Technologien sind somit selbst Teil der kritischen Infrastruktur. Es ist entscheidend, sie nicht nur zur Anwendung zu bringen, sondern sie auch selbst zu entwickeln, damit wir sie besser verstehen und beherrschen können“, betont der HCU-Präsident, der das Projekt in seiner Funktion als Professor für Ökonomie und Digitalisierung für die HCU eingeworben hat. Angesichts der technologischen und ökonomischen Übermacht von China und den Vereinigten Staaten in diesem Bereich, sei es höchste Zeit, etwas für die digitale Souveränität Deutschlands und Europas zu tun. Auch das Thema der Nutzung künstlicher Intelligenz in den Netzen sei dabei von herausragender Bedeutung und werde in dem Zentrum eine Rolle spielen.

Mit ihrer Kompetenz im Bereich der digitalen technischen Gebäude- und Infrastrukturausstattung sowie im großen Feld der Smart Cities bzw. Smarten Metropolen ist die HafenCity Universität prädestiniert für den Auf- und Ausbau des geplanten Zentrums. Der Zeitpunkt könnte günstiger kaum sein: Mit dem Bau eines neuen innovativen Wohnquartiers auf dem Grasbrook unweit der Hamburger Innenstadt und der HafenCity Universität biete sich die einmalige Chance, ein spezifisches Cluster und einen eigenen Campus aufzubauen, bei dem Forschung und Entwicklung in eine Art Reallabor eingebettet seien. „Das HAWICC wird als offenes Zentrum einen wichtigen Baustein im Sinne der dritten Mission der Hochschulen, des Transfers, leisten“, so Müller-Lietzkow und betont, dass das Projekt offen für die Beteiligung weiterer Partner sei. Er könne sich beispielsweise im Bereich Transfer eine Zusammenarbeit mit der der Universität Hamburg vorstellen und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) oder dem Fraunhofer Institut sowie Partnern aus der Wirtschaft, wie z. B. dem auch in Hamburg ansässigen Technologieunternehmen NXP Semiconductors.

Kruse und Müller-Lietzkow wünschen sich zudem eine enge Kooperation mit und Unterstützung durch die Freie und Hansestadt Hamburg, insbesondere in Zusammenarbeit mit der HafenCity GmbH, die das Quartier auf dem Grasbrook entwickelt, sowie der Wissenschafts- (BWFGB) und Wirtschaftsbehörde (BWI). Ziel sei es, bis zum Ende der ersten Förderperiode mit dem HAWICC sichtbare Erfolge in Form erster Start-ups und Ansiedlungen sowie einen gelungenen Aufbau der Forschungsaktivitäten inklusive der Einrichtung neuer Professuren zu erreichen. Ein erster Erfolg ist bereits zu verzeichnen: Die Breuer Nachrichtentechnik aus Bonn hat als erstes Unternehmen signalisiert, am neuen Standort ein Spin-Off gründen zu wollen.