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„Graswurzel-Urbanismus“: Walter-Benjamin-Programm der DFG fördert HCU-Forscherin

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert Dr. Niloufar Vadiati und ihre Forschung zum Thema „Grassroots Digital Urbanism“ am Fallbeispiel Berlin. Ihr Fokus liegt auf urbaner Digitalisierung und lokalen Initiativen.

Vita: Fokus auf urbane Digitalisierung

Dr. Niloufar Vadiati studierte Stadtplanung an der Universität Teheran und am University College London (UCL). An der HafenCity Universität Hamburg (HCU) hat sie bei Prof. Dr. Gernot Grabher (Stadt- und Regionalökonomie) mit einem Fokus auf sozioökonomische Auswirkungen von Mega-Events in Stadtgemeinden promoviert.

Ihr Fokus liegt auf urbaner Digitalisierung. In der Professur Digital City Science von Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig erforscht sie die Themen Stakeholder-Beteiligung und soziale Akzeptanz von Luftmobilität in der Freien und Hansestadt Hamburg.

„Graswurzel-Urbanismus“ vs. „Smart City“

„Grassroots Digital Urbanism“ ist gewissermaßen das Gegenteil zum viel genutzten Begriff der „Smart City“, der häufig eine marktgetriebene Digitalisierung der Stadt meint. Die These: „Graswurzel-Urbanismus“ ist mit erheblicher politischer Vermittlungsleistung für Bürger:innen verbunden und verändert damit die urbane und partizipatorische Lebenswirklichkeit der Menschen. Dieser wird in der Regel aus einem Netzwerk von Kollektiven, Initiativen und Projekten in Städten praktiziert. 

Vadiatis Forschungsinteresse gilt den verschiedenen Formen des digitalen „Grassroot Urbanism“ und wie diese im Diskurs gebildet sowie praktisch umgesetzt werden. Diese Veränderungen in der urbanen Umgebung und im Bereich der Governance untersucht sie empirisch am Beispiel Berlins.

Beispiele für Initiativen und lokale Interessensgruppen

Dabei untersucht sie Initiativen, lokale Gemeinschaften und weitere Organisationsformen, die sich jeweils mit Anliegen und Problemen im direkten eigenen urbanen Kontext auseinandersetzen und nach Lösungen suchen. Dabei geht es unter anderem um freie WiFi-Netze, alternative Geldsysteme und Gemeinschaftswährungen oder neue Arbeitsformen sowie Plattformökonomien.

Walter-Benjamin-Programm

Das Walter-Benjamin-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert explizit Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen mit dem Ziel der Eigenständigkeit. Die Projektförderung ist am 1. September gestartet, läuft über zwei Jahre und hat einen Umfang von 200.000 Euro.

Podcast zum Projekt

Breiter Wissenstransfer ist eine Voraussetzung für das Programm: Die Forscherin produziert dafür unter anderem einen Podcast, in dem sie regelmäßig mit Interviewpartner:innen zu den Themen des Forschungsprojekt spricht. Hier ist der aktuelle Podcast zu hören.