Erasmus Intensiv Project in Gdansk/Polen im Juni 2013

Die Umstellung des Schifffrachtverkehrs vom Stückgut auf Containerbeförderung leitete in den letzten 20 Jahren in den meisten europäischen Hafenstädten einen großflächigen Strukturwandel ein. Stadtnahe Hafenareale mit ihren Güterschuppen und den kleinteiligen Umschlagmöglichkeiten waren den technischen und logistischen Anforderungen, sowie der räumlichen Ausdehnung des Containerumschlags nicht gewachsen. Der Güterumschlag wurde ausgelagert und die bestehenden Infrastrukturen und Gebäude lagen brach, so dass die Umgestaltung der Hafenstädte zu einer globale Herausforderung wurde. Bei der Umstrukturierung verfolgen die betroffenen Hafenstädte unterschiedlichste Strategien und Lösungen. Diese sollen im internationalen Projekt ( IP ) von Masterstudierenden der Hochschulen in Gdansk, Nantes und Hamburg (jeweils Fachbereiche Architektur und Stadtplanung) an den Beispielen der Hafenstädte Gdansk, Hamburg und Nantes analysiert, bearbeitet und ausgewertet werden.

Für das Werftgelände in Gdynia sollen die Masterstudierenden eigene, neue Konzepte entwickeln und planerisch beim städtebaulichen Umbau des Werftareals und der Umnutzung bestehender Gebäude (Heizkraftwerk, Schuppen usw.) umsetzen. Die Studierenden erarbeiten vor Ort in gemischten – internationalen Planungsteams die städtebauliche Analyse, definieren den Kontext und das Bauprogramm. Sie entwerfen die Stadtplanung eines neuen Quartiers und exemplarisch die bauliche Umnutzung der bestehenden Gebäude. Die Arbeiten werden am Ende des Workshops der Öffentlichkeit präsentiert.

Dieses straffe Arbeitsprogramm, die fachlichen Herausforderungen und die Arbeitsbedingungen ähneln denen der Wettbewerbsabteilungen internationaler Planungsbüros. Die Ergebnisse des Workshops werden in Gdynia in Form von Zeichnungen und Modellen ausgestellt und sollen, soweit weitere finanzielle Mittel eingeworben werden, in einem Buch publiziert werden. Das Buch erscheint auch als EBook auf den Servern der beteiligten Hochschulen.

Dieser Workshop wird jährlich an anderen Standorten (Hafenstädten) mit ähnlichen Aufgabenstellungen und mit Beteiligung zusätzlicher, neuer Teilnehmer wiederholt werden, um so ein wachsendes Netzwerk aus europäischen Hochschulen der Studiengänge Architektur und Stadtplanung entstehen zu lassen.

In den Werften von Gdynia und Danzig wurde das Ende des „Kalten Krieges“ eingeleitet und in Folge die Idee eines gemeinsamen Europas jenseits des eisernen Vorhangs geboren.

Um die europäische Dimension unserer Projektidee zu betonen, wurde deshalb dieser besondere Ort für das Initialprojekt unserer internationalen Projektreihe gewählt.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Dies ist eine von der DFH geförderte Deutsch-Französische Sommerschule.