Lehrveranstaltungen

Wahlfach WS 11/12

Die Verstädterung Afrikas

Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich das Wachstum der Städte von Europa ausgehend nach Nordamerika und Japan und danach vor allem nach Lateinamerika und Asien verlagert. In den kommenden Jahrzehnten wird das schnellste
Städtewachstum in Afrika erwartet, wo bereits heute die höchsten städtischen Wachstumsraten zu finden sind. Erscheint Afrika heute noch als ein vorwiegend ländlicher Kontinent, so wird voraussichtlich bis 2030 die Mehrheit der Afrikaner in
Städten wohnen. Es wird allerdings prognostiziert, dass die Mehrheit in Slums und informellen Siedlungen leben wird, wenn nicht radikale Entwicklungsmaßnahmen unternommen werden. Afrika wird damit zum Zukunftslabor der Verstädterung
des 21. Jahrhunderts. Wie kann die Nahrungsversorgung für diese neuen städtischen Gebilde gesichert werden?
Welche neuen Beziehungen zwischen Stadt und Land werden sich entwickeln? Wie kann die sich abzeichnende Armut bekämpft und die tiefgreifenden demographischen Umbrüche in eine nachhaltige Entwicklung gebracht werden? Was kann Afrika von der aktuellen arabischen Revolution der für eine demokratische Zukunft lernen?

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Kontakt: Dieter Läpple

Wahlfach SoSe 11

Die Verstädterung der Welt

Das 21. Jahrhundert ist - so wird immer wieder betont - das Jahrhundert der Stadt. Wir sind mit einer bisher unbekannte Dynamik der Verstädterung konfrontiert, die alle Länder und alle Regionen dieser Welt erfasst hat. Das Wachstum der Städte hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts von Europa ausgehend nach Nordamerika u. Japan und danach vor allem nach Lateinamerika und Asien verlagert. In den kommenden Jahrzehnten wird das schnellste Städtewachsum in Afrika erwartet. Obwohl also das städtische Wachstum im 21. Jahrhundert vor allem in der südlichen Hemishphäre stattfinden wird, ist das Denken über die Stadt immer noch tief verwurzelt in einer euro-amerikanischen Tradition. Es erscheint angebracht, die Zukunft der Stadt aus den Perspektiven von Sao Paolo, Mumbai, Hong Kong oder Lagos zu erforschen und zu konzeptualisieren. Das bedeutet zuerst, sich auf die Diverstität städtischer Entwicklungsmuster einzulassen und sie ernst zu nehmen. Im Rahmen des Seminars soll der Versuch eines solchen Perspektivenwechsels der Diskussion über städtische Theorien und städtische Politik gemacht werden. Vielleicht ergeben sich aus den Entwicklungen der Städte der Dritten Welt auch wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung unserer Stadtpolitik.

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Kontakt: Dieter Läpple

Wahlfach WS 10/11

Produktion zurück in die Stadt? - Für eine post-fossile Perspektive der Städte

Die Städte waren immer wichtige Standorte materieller Produktion. In den letzten Jahrzehnten bekamen sie jedoch immer mehr den Charakter von Konsumorten und Standorten für hochwertige Dienstleistungen. Florida läßt grüßen.
Bei einem genaueren Blick zeigt sich jedoch, dass das produzierende Gewerbe immer noch eine wichtige Rolle spielt. Einerseits im Wirkungszusammenhang mit hochwertigen, wissensbasierten Dienstleistungen ("service-manufacturing-link"), andererseits als "stiller Partner" von Dienstleistungen, wie z.B. der Kreativ- und Kulturwirtschaft („urban manufacturing“). Diese neuen Formen des produzierenden Gewerbes sind nicht zu vergleichen mit den "Schornsteinindustrien" der Vergangenheit. Sie bestehen aus einem Mix von Mittel- und Kleinbetrieben, die ausgerichtet sind auf lokale Nachfrage und den Bedarf städtischer Dienstleistungen.
Gleichzeitig ergeben sich mit dem Aufkommen der "grünen Industrie" bisher nur wenig genutze Beschäftigungspotentiale, Möglichkeiten für ein nachhaltiges Wachstum sowie die Verbesserung der städtischen Lebensbedingungen und der Umwelt.
Sehr interessante Ansätze bieten sich außerdem mit neuen Formen urbaner Landwirtschaft (u. a. "building integrated agriculturing").
„Urban manufacturing" und “grüne Industrien” können wichtige Beschäftigungsgelegenheiten bieten, vor allem für Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und unterschiedlichen Qualifikationen. Sie können damit als Schnittstellen für soziale und kulturelle Intergration dienen. Gleichzeitig können postfossile Produktion sowie lokale Energie- und Nahrungsproduktion zu wesentlichen Kraftfelder für eine Erneuerung der Städte werden.

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Kontakt: Dieter Läpple; Andreas Obersteg

Wahlfach SoSe 10

Informelle Stadtentwicklung aus transnationaler Perspektive

Der Übergang zu einem urbanen Jahrhundert vollzieht sich gegenwärtig vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Hier wächst die städtische Bevölkerung um 3 Millionen Menschen pro Woche. Durch ihre geringen Einkommen sind die meisten dieser Menschen vom formellen Boden- und Wohnungsmarkt ausgeschlossen und bauen deshalb informell, das heißt außerhalb der offiziellen Planung und Normen. Gleichzeitig versuchen sie durch alle möglichen ökonomischen Aktivitäten - außerhalb der formellen Marktökonomie - ihr Überleben zu sichern. Informalität darf jedoch nicht nur als Problem gesehen werden, sondern sie ist ein wichtiges Potential für die ökonomische und soziale Anpassungsfähigkeit und zugleich Ausdruck einer hohen Kreativität. Es stellen sich somit die Fragen: Wie lassen sich diese Formen der Informalität planerisch so unterstützen? Wie können informelle und formelle Aktivitäten so verknüpft werden, so dass die positiven Effekte gestärkt und die negativen verhindert werden? Was können wir in den entwickelten Ländern von dieser Informalität lernen? In der Veranstaltung werden diese Themen anhand praktischer Fallbeispiele aus unterschiedlichen Ländern diskutiert und konzeptualisiert.

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Kontakt: Dieter Läpple; Nadine Appelhans; Martin Kohler