Kulturtheorie und kulturelle Praxis

Die transdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst ist Forschungsschwerpunkt der Professur Kulturtheorie und kulturelle Praxis. Die Bereiche Kulturtheorie/Philosophie, Kunst (performing arts) und Gesellschaft (kulturelle Praxis) werden mit dem Ansatz der künstlerischen Forschung analysiert. Sie verbinden Theorie und Praxis, indem eigene Forschungsprozesse in verschiedenen Formaten und Medien transparent gemacht werden. Visuelle, auditive, physische oder taktile Darstellungsformen stehen somit nicht mehr nur illustrativ zum Text, sondern werden zu einem autonomen Ausdruck der Forschung.

Das Forschungsprojekt Participatory Art Based Research (PABR) wertet die beiden Graduiertenkollegs Versammlung und Teilhabe (2012-2014) und Performing Citizenship (2015-2018) aus, in denen der Ansatz der Participatory Art Based Research entwickelt und erprobt wurde. In über zwanzig einzelnen Projekten wurde im diesem Rahmen transdisziplinär, partizipativ und künstlerisch geforscht. Ziel des Forschungsprojektes ist es, auf dieser Basis Best-Practice-Modelle, Verfahren und Methoden zu erfassen und zu beschreiben, um ein Forschen zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig voranzubringen. Die Ergebnisse werden in einer Online-Publikation öffentlich zur Verfügung gestellt.

In einer ersten Phase wird das bestehende Datenmaterial analysiert und ausgewertet. In einer zweiten Phase werden diese Ergebnisse noch einmal in drei konkreten künstlerischen Forschungsprojekten erprobt. In beiden Phasen sind künstlerisch-wissenschaftliche Praktiken sowohl Material als auch Methode der Forschung. Damit vereint dieses Projekt ein Forschen ÜBER und ein Forschen MIT künstlerischer Praxis.

Der Ansatz von Participatory Art Based Research schreibt sich sowohl in den internationalen Diskurs um Art Based Research als auch in den Diskurs von Citizen Research ein und hat das Potenzial, beide miteinander zu verknüpfen. Ein Schwerpunkt des Forschungsprojektes liegt auf dem Nachweis, dass wissenschaftlich-künstlerische Forschung das Potenzial hat, Forschung insgesamt partizipativer und inklusiver zu gestalten.

Participatory Art Based Research ist ein Kooperationsprojekt der Hafen City Universität Hamburg mit dem Forschungstheater Hamburg und dem K3 – Zentrum für Choreographie und wird von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Stadt Hamburg gefördert. Im April 2020 veranstalten wir eine Arbeitstagung, um unsere vorläufigen Ergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. 

Mitglieder

 

Dr. Maike Gunsilius (Post-Doc.)
Dr. Sebastian Matthias (Post-Doc.)

HafenCity Universität Hamburg (HCU):
Prof. Dr. Kathrin Wildner

FUNDUS THEATER/ Theatre of Research:
PD Dr. Sibylle Peters

K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg:
Dr. Kerstin Evert

Kontakt: Mail: pabr(at)hcu-hamburg.de

 

 

 

When We Were Researching It Together – Ways of Working in Participatory Art Based Research

Between 2011 and 2018 two cultural institutions and two universities in Hamburg have teamed up for an experiment in the growing field of artistic and art based research: Within the programmes Assemblies & Participation and Performing Citizenship they explored formats of research in between art, academia and society that was meant to include not only artists and researchers but also members of other communities, such as kids, neighbours, activists, citizens and non-citizens of different backgrounds.

More than 30 research projects have been conceived and conducted to interweave participatory research, participatory art and cultural studies into a methodology that forms what could be called the Hamburg School of Participatory Art Based Research.

Methodologies developed within these projects have now been documented, analysed and evaluated by a transdisciplinary team of researchers. This three-day working conference aims to discuss first outcomes of this evaluation, wants to question and position these ways of working in the wider field of artistic research as it is evolving in the European context and confront them with experiences and insights of other experts in the field.

Are artistic and art based research capable of making research more inclusive? How to set up sites, how to design processes of collective knowledge production? How to communicate within and how to coordinate most heterogeneous groups of researchers? Do these ways of working amount to what has been called »Advanced Practices« lately?

The three-day working conference is focussing on formats of research which suggest new practices and propagate alternative realities through their collective and multi-dimensional enactment.

In working groups we will explore and discuss on different kinds of formats, their potentials and limits, including practical, experimental and discursive perspectives. For applications: pabr(at)hcu-hamburg.de

The conference is hosted by the research-project Participatory Art Based Research and Knowledge Production, a cooperation by HafenCity University, FUNDUS THEATER / Theatre of Research and K3 – Centre for Choreography | Tanzplan Hamburg

 

Participatory Art Based Research ist ein Kooperationsprojekt der HafenCity Universität Hamburg mit dem FUNDUS THEATER / Theatre of Research und K3 | Tanzplan Hamburg und wird gefördert durch die Landesforschungsförderung Hamburg    

Die Claussen-Simon-Stiftung unterstützt das Projekt durch ein Promotionsstipendium.

 

Das wissenschaftlich-künstlerische Graduiertenkolleg „Versammlung und Teilhabe: Urbane Öffentlichkeiten und performative Künste“ erforscht, was in der heutigen Zeit Demokratie im gesellschaftlichen Erleben ausmacht. Dabei geht es weniger um die offiziellen politischen Bühnen als um neue Formen von Versammlung und Teilhabe. Zentral ist die Frage, was gesellschaftlich überhaupt zum Thema gemacht werden kann und in welchen Foren die Themen des gesellschaftlichen Zusammenlebens verhandelt werden. Das Graduiertenkolleg wird gefördert von der Forschungs- und Wissenschaftsstiftung Hamburg.

 

Komplizen sind im positiven wie im negativen Sinne Verbündete. Menschen, die gemeinsam, eng miteinander verflochten zur Tat schreiten. Mittäterschaft ist nicht nur eine zeitgemäße, sondern auch eine äußerst produktive Form des temporären Zusammenschlusses. Das von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) Bern geförderte Forschungsprojekt untersucht Komplizenschaft als kollektive Arbeits- und Interaktionsform in ihrer Ambivalenz sowohl in der Kunst als auch in anderen (kreativen) Arbeitsbereichen.

Ein interdisziplinäres Team mit VertreterInnen aus Kunst, Stadtplanung, Kulturwissenschaft und Architektur erforscht die Rolle von Kunst im öffentlichen Raum an städtischen Achsen in Luzern und Zürich. Im Zentrum des an der Hochschule Luzern Kunst & Design und der Zürcher Hochschule der Künste Zürich (ifcar) angesiedelten Projekts, stehen Nutzungskonflikte zwischen Verkehr, Raumnutzenden und Gewerbe. Die Rolle künstlerischer Praktiken zur Veränderung der Raumwahrnehmung und soziale Integration sind zentral. Gemeinsam werden Arbeitstools für die stadtplanerische Praxis entwickelt. Projektpartner sind: Tiefbauamt der Stadt Zürich, Stadt Luzern (Abteilung Stadtentwicklung), die AG KiÖR Stadt Zürich und Heller Enterprises. Gefördert wird das Projekt durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) Bern, Projektbeginn Juni 2012.